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Es muss nicht immer Drip-off sein Chip-off: Effektlackierungen mit einzigartiger Haptik

  • Veröffentlicht am 24.07.2017

Im Interview mit Frank Skiba, stellvertretender Druckereileiter bei bretschneider, über hochwertige Chip-off-Effektveredelung:

Wie ist es möglich, einen Chip-off Effekt zu erzeugen?

Skiba: „Um einen Chip-off-Effekt erzeugen zu können, benötigt man zwei verschiedene Komponenten. Zuerst bedruckt man den Karton mit UV-Offsetdruckfarbe sowie dem Chip-off Unterlack. Inline wird dies durch ultraviolettes Licht gehärtet. Im Anschluss müssen die Bogen erneut durch die Maschine, dort wird die zweite Chip-off Lackschicht aufgetragen, die anschließend wieder durch UV-Licht gehärtet wird.“

Was passiert mit dem Lack nachdem die zweite Lackschicht aufgetragen ist?

Skiba: „Die beiden Lackschichten reagieren aufeinander, dabei entsteht durch die unterschiedlichen Oberflächenspannungen der aufgetragenen Lackschichten ein Effekt. In dem zweiten Chip-off-Lack befinden sich Pigmente um die sich dann der Lack zusammenzieht.“

Welche Möglichkeiten bietet die Veredelung mit Chip-off-Effektlack?

Skiba: „Es sind verschiedene Einsatzmöglichkeiten denkbar. Chip-off veredelte Druckprodukte bieten außergewöhnliche visuelle und taktile Sinnesreize. Die Kombination daraus macht diese Veredelungsart besonders für den Verpackungsmarkt interessant. Was dem Kunden ins Auge fällt, das beeinflusst direkt das impulsive Kaufverhalten.“

Welche Vorteile ergeben sich aus einer Chip-off-Veredelung?

Skiba: „Den größten Vorteil sehe ich dabei in Optik und Haptik. Das typische Resultat lässt sich als getrockneter Schaum bezeichnen, aber auch andere Effekte, wie beispielsweise das Nachempfinden einer oxidierten Metallschicht, sind denkbar. Verschiedene Lackvariationen machen dies möglich. Den Kunden bieten sich dadurch ganz neue Wege, ihre Produkte erlebbar zu machen. Das Zusammenspiel der Reize, durch die optische und haptische Wirkung, ist in diesem hohen Maß in der Druckveredelung einzigartig.“

Wie hoch ist der Schwierigkeitsgrad?

Skiba: „Der Schwierigkeitsgrad ist relativ hoch. Man braucht dazu eine UV-Druckmaschine, die über mindestens ein Lackwerk verfügt. Außerdem gehören sehr gute Kenntnisse zum Bedruckstoff, den eingesetzten Farben und den Chip-off Lacken dazu. Diese Kriterien erfüllen nicht einmal eine Handvoll Mitbewerber.“

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